Soziale Kompetenzen – „Seid nett zueinander“

Unsere Gesellschaft wandelt sich rasant: Digitalisierung, veränderte Familien- und Arbeitsstrukturen, die wachsende Bedeutung sozialer Medien und die Erfahrungen der Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass direkte Begegnungen und soziales Lernen nicht mehr selbstverständlich sind. Viele Kinder, Jugendliche – aber auch Erwachsene – stehen heute vor der Herausforderung, grundlegende soziale Fähigkeiten wie Empathie, Konfliktfähigkeit, respektvolle Kommunikation und Teamarbeit ausreichend zu entwickeln.
Der Ferienkalender im Spielkartenformat wird Anfang Dezember an Schulen und Jugendeinrichtungen in der Region Hannover versendet.
Hier sind weitergehende Informationen zum Thema zusammengestellt:
Soziale Kompetenzen – Eine zentrale Aufgabe im Kinder- und Jugendschutz
Soziale Kompetenzen sind entscheidend für ein gesundes, selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Aufwachsen. Sie ermöglichen Kindern und Jugendlichen, Konflikte konstruktiv zu lösen, Beziehungen aufzubauen, Grenzen zu setzen, empathisch zu handeln und Herausforderungen selbstwirksam zu bewältigen.
Fehlende soziale Kompetenzen und ihre Auswirkungen
Viele Kinder und junge Erwachsene haben Schwierigkeiten in folgenden Bereichen:
- Konfliktfähigkeit und Stressbewältigung
- Empathie und Perspektivübernahme
- Kommunikations- und Teamfähigkeit
- Selbstkontrolle und emotionale Regulation
- Selbstbewusstsein und Verantwortungsübernahme
Ursachen liegen häufig in belastenden Lebenssituationen, fehlenden Vorbildern, unsicheren Bindungserfahrungen oder einer Umgebung, die wenig Raum für soziale Übungsfelder bietet. Auch digitale Kommunikationsformen können reale soziale Begegnungen ersetzen und soziale Unsicherheiten verstärken.
Wenn soziale Kompetenzen fehlen, kann dies zu
- Ausgrenzung oder Mobbing
- aggressivem oder impulsivem Verhalten
- Orientierung an riskanten Peergroups
- vermindertem Selbstwertgefühl
- schulischen und persönlichen Schwierigkeiten
führen.
Diese Belastungen betreffen nicht nur die betroffenen jungen Menschen selbst, sondern auch ihre Familien, Schul- und Gruppenstrukturen sowie das gesamte soziale Umfeld.
Betroffene Personengruppen
Grundsätzlich sind alle Menschen in ihrem Leben angewiesen auf die Förderung sozialer Kompetenzen. Besonderen Fokus sollten folgende Personengruppen erhalten:
- junge Menschen in belasteten oder instabilen Lebenslagen
- Kinder mit geringen sozialen Kontakten oder fehlenden Unterstützungssystemen
- Jugendliche in phasen starker Veränderung (Pubertät, Schulwechsel, Übergang in Ausbildung)
- Gruppen, in denen Konflikte, Unsicherheiten oder Ausgrenzung verstärkt auftreten
Für diese Zielgruppen ist es besonders wichtig, Schutzfaktoren zu stärken und förderliche Bedingungen für soziale Lernprozesse zu schaffen.
Infos zur Prävention für Schule und Jugendgruppe
Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz verfolgt das Ziel, Kinder und Jugendliche zu stärken, ihnen Orientierung zu bieten und sie in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung zu unterstützen. Dabei stehen präventive Maßnahmen im Mittelpunkt, die Risiken frühzeitig erkennen und positive Lebensbedingungen fördern.
Zentrale Ansätze sind:
1. Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen
- Gruppenangebote zur Stärkung von Teamgeist und Kooperation
- Übungen zur Empathie- und Kommunikationsfähigkeit
- handlungsorientierte Methoden wie Rollenspiele und erlebnisorientierte Aktivitäten
2. Gewalt- und Konfliktprävention
- Trainings zur konstruktiven Konfliktlösung
- Förderung einer gewaltfreien Sprache
- Sensibilisierung für Grenzachtung und respektvollen Umgang
3. Stärkung der Medienkompetenz
- bewusster Umgang mit sozialen Medien und Online-Kommunikation
- Prävention von Cybermobbing
- Erkennen von Risiken und Förderung digitaler Zivilcourage
4. Partizipation und Mitbestimmung
- Einbeziehung junger Menschen in Entscheidungsprozesse
- Förderung von Verantwortungsübernahme
- Stärkung von Selbstwirksamkeit und Autonomie
5. Schaffung sicherer und förderlicher Lebensräume
- klare Strukturen und verlässliche Regeln
- offene Ansprechpersonen und pädagogische Begleitung
- geschützte Räume für Austausch, Reflexion und Vertrauensbildung
Fazit
Soziale Kompetenzen sind ein wesentlicher Schutzfaktor für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz leistet einen zentralen Beitrag dazu, junge Menschen zu stärken und ihnen Orientierung zu geben. Durch gezielte Prävention, pädagogische Angebote und eine wertschätzende Begleitung können Kinder und Jugendliche befähigt werden, ein selbstbewusstes, respektvolles und verantwortungsvolles Leben zu führen.
Der Schulferienkalender wird in einer Auflage von 30000 Expl. an Schulen im Zuständigkeitsbereich des Team Jugend- und Familienbildung der Region Hannover verteilt. Bei Fragen und für Nachbestellungen eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden.